Bei unseren Freunden in der Fabrik der Künste, Kreuzbrook 10, läuft noch bis zum 12. Juni eine besondere Ausstellung, die uns alle angeht:
„Unser Alltag mit Kinderarbeit – von Auto bis Zucker“
Öffnungszeiten:
Di . – Fr.: 15.00 – 19.00 Uhr
Sa. – So.: 12.00 – 18.00Uhr
Zusätzlich findet am Donnerstag, den 2. Juni von 19:00 – 21:00 Uhr eine Diskussion mit Vertreterinnen und Vertretern von der Organisation Südwind und dem Konzern Nestlé zum Thema “Bittere Schokolade – Kinderarbeit aus Kakaoplantagen” statt. Der Eintritt ist frei, es erwartet Sie eine spannende Diskussion zu einem globalen Problem.
Die Fabrik der Künste zeigt gemeinsam mit dem Kinderhilfswerk terre des hommes ein
umfangreiches Ausstellungsprojekt zum Thema „Kinderarbeit heute“.
Anhand zahlreicher aktueller Beispiele aus Ländern weltweit, wird deutlich, in welchen Bereichen auch heute noch ausbeuterische Kinderarbeit stattfindet. Dabei ist der Fokus auf Beispiele gerichtet, die einen direkten Bezug zu unserer Lebenswirklichkeit in Deutschland haben.
Kosmetik, Elektrogeräte, Lebensmittel, Kleidung…. In unzähligen Produkten und Gegenständen, die wir tagtäglich ganz selbstverständlich verwenden, kommen im Laufe der unterschiedlichen Lieferketten Kinderarbeiter vor, die an der Herstellung der Rohstoffe oder Endprodukte maßgeblich beteiligt sind. Der Reichtum der sogenannten 1.Welt basiert grundlegend auf der systematischen Ausbeutung von Erwachsenen wie Kindern aus ärmeren Ländern.
Innerhalb des Ausstellungsprojektes kommen auch die Projektpartner von terre des hommes zu Wort und geben Einblicke in die Arbeit vor Ort in den betroffenen Ländern und vom gemeinsamem Aufbruch und Engagement für bessere Arbeits- und Lebensverhältnisse. Aber auch arbeitende Kinder selbst erläutern in Testimonials ihren Alltag, der geprägt ist von harter Arbeit, Zwang, Erschöpfung, Rechtlosigkeit und Diskriminierung. Damit bekommt der Skandal der Kinderarbeit für Besucherinnen
und Besucher ein Gesicht und eine Stimme und deckt die teils korrupten Machenschaften einer globalisierten Industrie auf, zu der auch die Ausbeutung von 160 Millionen Mädchen und Jungen gehört, unter ihnen 79 Millionen, die unter gefährlichen und menschenunwürdigen Bedingungen schuften müssen.
Exemplarisch werden Lieferketten aus drei Sektoren dargestellt, in denen
besonders viele Kinder ausgebeutet werden: Bergbau, Textilien/ Mode und Landwirtschaft. Auch wird der Teufelskreis aus Armut und Kinderarbeit beleuchtet, der sich zumeist über viele Generationen hin fortsetzt und kaum zu durchbrechen ist.
Gleichzeitig wird deutlich, dass ein bloßes „Abschalten“ von Kinderarbeit nicht die Lösung ist. Durch ihren geringen Verdienst durch zum Teil schwere körperliche Arbeit, sichern Kinderarbeiter oftmals ihr Überleben oder sogar das ihrer Familien. Erst wenn die Grundversorgung der ganzen Familie sichergestellt ist, gibt es für die Kinder die Option eine Schulausbildung zu erhalten und durch Bildung einen Weg aus der Armut zu gehen.
Ziel der Ausstellung ist es keineswegs nur anzuprangern oder Schuld zuzuweisen, sondern den Besucher zu sensibilisieren, an welchen Produkten womöglich Kinderarbeiter beteiligt sind, und wie jeder Einzelne durch sein Konsum- und Kaufverhalten zu einer Besserung der Situation beitragen kann.