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Tchibo informiert die Nachbarschaft

Tchibo-HofNachdem im Quartiersbeirat so recht keine Antwort gegeben werden konnte auf die Frage „Was kommt bei Tchibo eigentlich aus dem Schornstein?”, hat die Vorsitzende, Frau Sabine Titz, den Umweltbeauftragten der Tchibo-Kaffeeröstereien, Herrn Helmut Plath, zu einem Informationsgespräch ins Elbschloss an der Bille eingeladen.

In der letzen Sitzung, am 18.06.11, berichtete Herr Plath dann vor vollem Haus über den Prozess der Kaffee-Röstung und die Emissionen (das ist das, was im Osterbrookviertel regelmäßig so lecker – oder auch manchmal weniger lecker – „duftet”). Und auch die Genehmigungs- und Überwachungsbehörde, die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt – BSU – , hatte zwei Fachleute geschickt, die auf Nachfrage Rede und Antwort standen.

Herr Plath hat uns das Ganze wie folgt erklärt:
Bei dem Röstvorgang entwickeln sich Aromen und auch blaugrauer Rauch. 90 % davon leitet Tchibo über die sog. „Rezirkulation” und einen Gasbrenner zurück in den Röst-Kreislauf. Die restlichen 10% laufen über einen Katalysator, der die heiße Luft bei rund 400 °C zu Wasser und Kohlendioxid verbrennt.

Was dann aus den Tchibo-Schornsteinen kommt, ist Röstabluft und Kühlabluft und wird in Gesamtkohlenstoff / m3 gemessen.

Die Abgaswerte der Tchibo-Kaffeerösterei hier in Hamm sind in den letzten Jahren aufgrund der großen Umweltschutzbemühungen des Konzerns drastisch zurückgegangen: Von rund 1000 mg Gesamtkohlenstoff / m3 zu Beginn des Röstbetriebs in 1964 auf deutlich unter 50 mg Gesamtkohlenstoff / m3 heute.

Ein minimaler Restausstoß ist auch nicht zu vermeiden, es sei denn, man würde unvernünftig viel Energie aufwenden und damit eine noch größere Umweltsünde begehen. Aber der Ausstoß der Röst- und Kühlabluft ist gesundheitlich unbedenklich und liegt mit den aktuellen Werten dauerhaft niedriger als der behördlich einzuhaltende Grenzwert von 50 mg Gesamtkohlenstoff / m3.
Und er wird noch ein bisschen weiter sinken, wenn die letzten Anlagen an diesem Standort auch auf die neueste Tchibo-Rösttechnik umgestellt sind (die Investition in Höhe mehrerer Millionen ist bereits freigegeben und der Umrüst-Prozess startet in Kürze).

Hinzu kommt, dass Tchibo die Röst- und Kühlabluft durch 30 m hohe Schornsteine abgibt, so dass die Belästigung der Nachbarschaft auf niedrigstem Niveau gehalten wird. Trotz Alledem riechen wir es hier im Osterbrook natürlich immer wieder und nicht immer riecht es nur nach leckerem Kaffee. Das liegt hauptsächlich, so Herr Plath, an den unterschiedlichen Röstmengen. Zur Kaffee-Röst-Hauptsaison, nämlich vor Weihnachten und vor Ostern, läuft die Anlage oft über Tage auf Hochtouren – und das bekommen wir dann direkt über unsere Nasen zu spüren. Aber auch Wind und Wetter spielen hier natürlich eine große Rolle.

Eine weitere Sicherheit für uns Nachbarn: Durchgängig gemessen und behördlich überwacht wird die Katalysator-Temperatur, die Hinweise auf eventuelle technische Probleme geben würde. Und regelmäßig, spätestens alle drei Jahre, erfolgt eine umfangreiche Messung durch ein anerkanntes Institut, z.B. den TÜV.

Aus unserer Sicht als TCHIBO-Nachbarn war die Info-Veranstaltung gelungen. Wir konnten direkt unsere Fragen loswerden und haben auch informative und verständliche Antworten bekommen.

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